Empathie und Intuition

Empathie und Intuition sind bei Hochsensiblen wichtige Eigenschaften, denn HSP (kurz für „Highly Sensitive Person“) haben die Fähigkeit, blitzschnell Stimmungen in Räumen wahrzunehmen sowie Konflikte, Beziehungen und Befindlichkeiten der Menschen um sie herum. Hochsensible Menschen werden oft für ihre große Empathie geschätzt. Auf ihre Intuition und auf ihr Bauchgefühl ist meistens Verlass. Dennoch wird nicht immer darauf gehört, weil man der eigenen Wahrnehmung nicht traut. Warum das so ist, schneide ich kurz im Menüpunkt Grenzen setzen an.

Eigene Bedürfnisse werden unterdrückt

Ich kann mich gut in meinen Gesprächspartner* hineinversetzen und die Emotionen des anderen sogar selbst fühlen. Das ist aber nicht immer einfach, denn diese Empathie kann mich schnell herunterziehen. Gerade sehr belastende Themen und permanente Negativität/“Jammern“ meines Gegenübers vereinnahmen mich sehr und rauben mir meine Energie und Kraft. Weinende Menschen berühren mich stark und bringen mich meistens selber zum Weinen. Oft vergesse ich dann meine eigenen Sorgen und stelle die Gefühle anderer über meine. Ich bin dann mehr im Außen und nehme meine eigenen Bedürfnisse nicht mehr wahr. Meiner Intuition kann ich dann auch nur schwer folgen. Zu unterscheiden, welche Gefühle meine eigenen oder die meines Gegenübers sind, fällt dann schwer. Empfindsame Menschen tendieren zur „Verschmelzung“ mit dem anderen. Dies passiert sehr häufig bei dem eigenen Kind.

Über das Muttersein als HSP könnte man eine eigene Website erstellen. Ich hatte zunächst einen Menüpunkt darüber geplant, aber das Thema ist so umfangreich, dass ich es zunächst auf Eis gelegt habe. In Zukunft möchte ich das Thema aber unbedingt aufgreifen.

Vorsicht Energieräuber!

Ich habe in Freundschaften sowie in Beziehungen immer viel gegeben, mich viel erkundigt, gut zugehört und war immer zuverlässig. Dies wurde aber oft nicht erwidert und auch schon ausgenutzt. „Warum bin ich so und die anderen nicht?“ fragte ich mich so oft. Man muss sehr aufpassen, dass das Mitgefühl nicht ausgenutzt und einem die Energie „geräubert“ wird. Solche Energieräuber sollte man so gut es geht meiden.

Ich bin nicht ich selbst

Wenn man mir etwas total Bewegendes erzählt, sage ich hin und wieder auch mal nichts dazu oder reagiere rational. Dies passiert unbewusst aus reinem Selbstschutz, kann dann aber als desinteressiert bewertet werden. Manchmal möchte ich damit auch meine Emotionen oder Tränen verdrängen. Aus Schutz habe ich meine feinfühlige Seite immer mehr unterdrückt und mir eine harte Schale zugelegt. Das ist sehr schade, denn ich möchte gerne wieder an diese empathische Seite von mir herankommen und wieder so werden wie ich es mal war. Ob es klappt, weiß ich nicht. Ich habe sehr oft das Gefühl, nicht ich selbst zu sein oder nicht sein zu dürfen. Der Prozess, zu seiner Hochsensibilität „zu stehen“, sie zu akzeptieren und als etwas Schönes anzusehen, ist langwierig und bei mir noch lange nicht abgeschlossen. Vor allem wenn meine harten Schutzpanzer aufgebrochen werden müssen und man sich immer noch im Überlebensmodus befindet.

*alle Geschlechter sind gemeint